Der in Amerika ansässige Druckerhersteller HP stellt neue, sehr kompakte Druckermodelle vor. Die "smarten" und "revolutionären" können allerdings weniger als Ihre Vorgänger. Die Nachfolgegeräte der Officejet-Pro-8700er Serie sind für kleine bis mittelgroße Büros gedacht, jedoch muss man bei der professionellen Benutzung Abstriche machen. Für den "normalen" Benutzer dürften die Änderungen keine Auswirkungen haben. Letztenendes bietet HP mit diesen Modellen alles das, was wie Konkurrenzmodelle auch können und keine weiteren Alleinstellungsmerkmale.
HP Officejet Pro 8020 und HP Officejet 8010
Am wenigsten "verschlechtert" hat sich der HP Officejet Pro 8020, welcher der der direkte Nachfolger des Officejet Pro 6960 ist und mit seinem schlanke, schlichten Design daher kommt. Nichts desto trotz handelt es sich bei diesem Gerät um ein All-In-One Multifunktionsgerät mit den Funktionen Drucken, Scannen, Kopieren und Faxen.
Was bestehen bleibt:
- Die integrierte Wendeeinheit ermöglicht weiterhin den automatischen Duplexdruck
- Die bereits beim Officejet Pro 6960 vermisste Universalzufuhr für Sondermedien fehlt weiterhin
- Die nicht erweiterbare Papierkasette fasst weiterhin bis zu 225 Blatt
- Bei Farbdrucken erreicht der Drucker eine Geschwindigkeit von 10 ipm
- Der farbige, jedoch kleine 2,7 Zoll Touchscreen zur Steuerung und Navigation
Was neu ist:
- Bei Schwarz-Weißdrucken erreicht der Drucker eine Geschwindigkeit von bis zu 20 ipm
- Beidseitiges ADF fällt, vermutlich aus Platzgründen, weg; Maximal können 35 einseitige Originale auf einmal verarbeitet werden
- Unterstützung für die neue "Smart-Tasks-App" (hierzu folgen weiter unten Details), allerdings ohne die Möglichkeit, durchsuchbare PDF-Dokumente zu erstellen
- Das Scannen in Netzwerkordner ist nichtmehr möglich
Der etwas kleinere HP Officejet 8010 verzichtet offenbar auf die Fax-Fuktion, was das weggefallene "Pro" erklärt. Des Weiteren wird die Ethernet-Schnittstelle fehlen sowie ein farbiger Touchscreen. Dieser wird dur einen noch kleineren 2,2 Zoll Monochrom Touchdisplay ersetzt.
HP Officejet Pro 9010 und Pro 9019
Das Bindeglied zwischen dem Officejet Pro 8020 und dem Topmodell ist der Officejet Pro 9010, der ebenfalls mit seinem schlicht-eleganten Zwei-Farb-Konzept zumindest optisch durchaus überzeugt. Das Geschwistermodell, der Officejet Pro 9019 zusätzlich mit einer Alu-Front, was sich unter Anderem im Preis wiederspiegeln dürfte.
Der Hauptunterschied zum Officejet Pro 8020 ist neben der größeren, ebenfalls nicht erweiterbaren Papierkasette (diese fasst in diesem Modell bis 250 Seiten), die Duplex-Wende-Einheit im ADF. Somit sind doppelseitige Scans und kopien möglich, jedoch ist kein Dual-Duplex verbaut, wodurch das Blatt zuerst gewendet werden muss, damit die Rückseite gescannt werden kann - und das kostet Zeit. Die Druckgeschwindigkeiten sind mit 22 ipm (schwarz-weiß) und 18 ipm (Farbe) angegeben. Das Papierausgabe ist auf maximal 60 Blatt begrenzt und hat keinen Sensor, der erkennt, wenn das Maxmimun erreicht ist. das bedeutet, dass das Gerät einfach weiter druckt, was zu Papierstaus und ähnlichem führen kann.
Auch an diesem Modell ist nur der "kleine", farbige 2,7 Zoll Touchscreen verbaut. Des Weiteren fällt auch hier die sehr schnelle Duplex-Druck-Funktion weg, welche durch eine langsamere Mechanik, bei der das Blattmanuell gewendet werden muss, ersetzt wurde. Drucken vom USB-Stick ist bei diesem Modell nicht mehr möglich. Es können nur noch Fotos vom internen Speicher verarbeitet werden.
Standardmäßig kommen viele, auch günstige Drucker von HP, mit PCL 6 und Postscript - jedoch nicht diese Reihe. Hier wird lediglich auf PCL 3 gesetzt, was eine kostenersparnis beim vebauten Prozessor zulässt.
HP Officejet Pro 9020
Das neue Topmodell der Serie ist der HP Officejet Pro 9020, welcher als Nachfolger des Officejet Pro 8730 sowie des Officejet Pro 8740 fungiert wird vorraussichtlich Mitte Mai auf den Markt kommen.
Auch beim Spitzenmodell handelt es sich um einen Multifunktionsdrucker (mit integriertem Fax), welcher mit Pigmenttinten ausgestattet sein wird. Wie vergleichbare Geräte der Hersteller Epson (Workforce Pro WF-5710DWF), Canon (Maxify MB5150) pder Brother (MFC-J5730DW) arbeitet der Officejet Pro 9020 mit einem Tempo von bis zu 24ipm (Schwarz) und 20ipm (Farbe). Druckwerk und ADF verfügen über eine Duplex-Funktion, wobei in der Scaneinheit Dual-Duplex verbaut ist, was das wenden des zu scanenden Dokumentes wegfallen lässt - und somit Zeit spart.
Im neu designten Gehäuse befinden sich gleich zwei Papierkasetten mit einem Fassungsvermögen von jeweils 250 Seiten. Anders als bei den kleineren Officejet Pro 9010 und 9019 fasst die Papierausgabe 100 Blatt und hat einen Sensor, der erkennt, wenn die Papierausgabe voll ist und unterbricht den Druckauftrag. Auch dieses Modell unterstützt die Smart-Tasks-App.
Smart-Tasks-App
Bei dieser, neuen Druckergeneration stellt HP die "Smart-Tasks" besonders in den Vordergrund. Die App, die für Android, iOS und Windows 10 verfügbar ist, befähigt einen, Schnellzugriffe und Makros zu erstellen und mit dem Drucker zu synchronisieren. Dadurch kann ein gescanntes Dokument beispielsweise mit OCR-Komponenten durchsuchbar gemacht, lokal gespeichert oder verschickt werden. Wie das ganze Eingerichtet wird, erklärt HP in einem Support-Dokument, dass zur Zeit nur in englischer Sprach verfügbar ist.
Neu ist diese Funktion allerdings nicht, denn auch bei aktuellen Brother- und Epsondurckern lassen sich solche "Smart-Tasks" anlegen, auf die der Drucker dann zugreifen kann. Neu hingegen ist die Möglichkeit, das alles vom Smartphone oder Tablet zu erledigen. Für einen OCR-Scan (also das durchsuchbar machen eines Dokuments) muss nichtmal ein Computer angeschalten sein, sondern nur ein mobiles Endgerät im Netzwerk angemeldet sein - was in der Regel der Fall sein dürfte.
